Familie: Buthidae
Gattung: Parabuthus
Art: (Parabuthus) villosus
Herkunft: Angola, Namibia, Südafrika
Lebensraum: (Halb)-Wüsten, Trockensteppen
Größe: bis zu 18 Zentimetern (in Gefangenschaft kleiner)
Äußere Merkmale und Geschlechtsunterschiede:
Die Grundfarbe dieses Skorpions ist ein dunkles Braun, die Beine und oft auch die Pedipalpen sind gelb bis orange, es gibt aber auch eine komplett dunkle Variante (P. villosus "black morph"). Er besitzt ein kräftiges Metasoma mit einer großen Giftblase. Die Pedipalpen sind dünn. Auffällig ist auch die starke Behaarung (die bei vielen Parabuthus sp. stark ausgeprägt ist).
Die Kämme männlicher Tiere weisen 36-42 Zähne auf, bei weiblichen Tieren 34-41 Zähne.
Weibchen haben am Anfang der Kämme einen lappig vorstehenden Teil.
Männliche Tiere besitzen meist kürzere, dafür aber dickere, abgerundete Scherenhände.
Haltung und Zucht:
Für ein einzelne Tier sollte die Terrariengröße mindestens 40x25 cm betragen, da diese Art ziemlich groß wird. Man kann diese Skorpione auch in kleinen Gruppen halten. Weibchen vetragen sich untereinander nicht, man sollte daher nur 1 Weibchen pro Gruppe halten.
Bei der Gruppenhaltung muss die Terrariengröße natürlich bei weitem größer sein.
Als Bodensubstrat nimmt man am besten ein Sand-Lehmgemisch das mindestens 15 cm an Höhe aufweisen sollte, da dieser Skorpion gräbt.
Verstecke aus Baumrinde, Steinen und oder Holzstücken sollten ebenfalls vorhanden sein. Die Temperatur sollte am Tag 28-33°C betragen und in der Nacht auf Zimmertemperatur absinken. Am besten man verteilt die Verstecke in verschiedenen Temperaturzonen (wie bei P. transvaalicus). Die Luftfeuchtigkeit sollte etwas höher sein als bei sämtlichen andern Parabuthus-Arten. Man sollte alle 1-2 Wochen etwas sprühen (je nachdem, wie schnell das Wasser verdunstet ist). Der Trinkbehälter sollte alle 1-2 Wochen aufgefüllt werden.
Die Art sollte ziemlich einfach nachzuzüchten sein, da P. villosus nicht allzu aggressiv gegenüber Artgenossen ist.
Man sollte beide Tiere vor dem Paarungsversuch noch mal gut anfüttern. Gedämpftes Licht am Abend kann das Weibchen in Stimmung bringen. Selbstverständlich wird das Männchen zum Weibchen gesetzt und nicht umgekehrt. Man kann das Weibchen 1 Woche vor dem Paarungsversuch auch in ein größeres Terrarium umquartieren, um dem Pärchen beim Paarungstanz mehr Platz zu gönnen.
Dann kann es auch schon losgehen, das Männchen wird in das Terrarium des Weibchens gesetzt und man sieht zu was passiert. Wenn das nun sehr aufgeregte Männchen das Weibchen gefunden hat gräbt es sie aus der Höhle und packt sie an den Scheren. Die Zeit des Paarungstanzes variiert stark.
Nach der Vollendung der Paarung kann man das Männchen wieder aus dem Terrarium nehmen, oder es beim Weibchen belassen (je nachdem wie stark die Aggressivität ausgeprägt ist). Nach etwa 11 Monaten schlüpfen dann die Zitronengelben Junge und versammeln sich auf dem Mutterrücken. Nach der 1. Häutung verlassen die Jungen die nun schon Farbe angenommen haben den Mutterrücken.
Von da an kann man sie in Einzelbehausungen umquartieren. Man benutzt als Bodensubstrat dasselbe wie beim Muttertier, und bestückt das neue „Heim“ der Skorpionlinge mit je einem Stück Rinde. 1-2x pro Woche sollte das Behältnis der Junge besprüht werden (besonders während und nach der Häutung). P. villosus „Babys“ nehmen als Futter alle möglichen Insekten passender Größe an, z. B. mittelgroße Heimchen.
Wichtig:Die Weibchen reagieren während der Trächtigkeit recht stressempfindlich. Man sollte also unbedingt Stress vermeiden, da das Weibchen ansonsten Fehlgeburten zu Welt bringt.
Verhalten:
Dieser Skorpion kann leicht reizbar sein, man hört aber auch immer wieder von ruhigen Vertretern.
Auf jeden Fall ist Vorsicht geboten, da dieser Skorpion ziemlich groß und sehr giftig ist. Zudem besitzt er die Fähigkeit sein Gift in die Richtung des Angreifers zu schleudern was bei Augenkontalt zu Hornhautschäden und Erblindung führen kann!
Gift: Sehr schmerzhafte Stiche mit der Gefahr kardialer und zentralnervöser Symptomatik! Das milchige nach Meerrettich riechende Gift kann auf über 1 Meter Distanz versprüht werden und somit die Augen gefährden!