Ich wusste nicht so recht, wie ich das Thema beginnen sollte. Es ist so schlecht greifbar. Keine wirkliche Frage, keine profunde Aussage, nur partielle Auskünfte. Doch eines steht fest: Interesse für diese drahtigen, bizarren Genossen besteht zunehmend - und noch kein Eintrag in unserem Artenteil. Ich möchte mal anfangen, meine Erfahrungen zu beschreiben. Vielleicht kommt ja irgendwann Struktur hinein.
Haltung auf 30x20cm möglich. Wegen der Größe bietet sich fast schon 30x30cm oder sogar noch mehr an. Meine Aussagen beziehe ich bis dato ehrlicherweise nur auf 30x20cm. Einzeln scheinen mir Hadogenes weder scheu noch aggressiv. Auch nicht ausgesprochen versteckt lebend, sondern häufig sichtbar. Doch überwiegend nachtaktiv, mit deutlichem Geklappere.
Bei Kontakt mit Artgenossen reagieren die sonst trägen Tiere eher schreckhaft und etwas temperamentvoller. Artgenossen - also Männchen - sind recht selten erhältlich. Vermutlich versuchen viele diese Art nachzuzüchten und "verbrauchen" dabei den Vorrat an Männchen selbst. Oder es gibt ein ungleiches Geschlechterverhältnis bei den Nachkommen - Ich gestehe, ich weiß es (noch) nicht.
Ich bin zur Zeit im Besitz von 4 Männchen und 2 Weibchen; 1 graviden Weibchen und einem Paar. Das Paar halte ich auf nur 30x20cm Grundfläche mit durchschnittlich etwa 15 Futterinsekten zusammen. (Teilwechsel von Zeit zu Zeit) Dies scheint mir bisher das effektivste Mittel, um innerartliche Aggressivität zu deeskalieren. Ob und wie sich das auf größere Terrarien (und generell) auswirkt, habe ich dabei noch nicht ausprobiert. Ich vermute ein wenig, das Risiko steigt bei größeren Terrarien an, da die Tiere sich dann wieder zufälliger begegnen und ein größeres Schreckmoment erleben. Nach meinen bisherigen Erfahrungen würde ich mich auch hier nach der Futterdichete = 15 Heimchen pro 10 Liter richten. Mir ist aufgefallen, dass dadurch die Kontakte der Skorpione untereinander einerseits weniger schreckhaft verlaufen (wegen der Daueranspannung durch den "abstumpfenden" Heimchenkontakt?) und andererseits deutlich größere Beute gefressen wird!
In der Literatur wird behauptet, dass die Art paucidens eher in der Gemeinschaftshaltung funktioniert, als die beiden anderen Arten troglodytes und bicolor. Da ich dies noch für etwas spekulativ halte, möchte ich die Quelle noch nicht nennen.
Die Temperatur halte ich zwischen 23 und 26°C, höchstens 28°C bei der schwangeren Frau. - Bei meinen eigenen Recherchen ist herausgekommen, dass die Art Heterometrus spinifer in Haltung bei Zimmertemperatur genauso verlustarm war, wie nichtberüchtigte Heterometrus-Arten. Zurück zum Hadogenes paucidens.
Vielleicht hat jemand Vorschläge und Ergänzungen, Beobachtungen oder Misserfolge zu nennen.
LG Danny